Capoeira als Begegnungsort, um gemeinsam zu spielen, zu feiern und voneinander zu lernen – unter diesem Motto stand das sechste „Würzburger Capoeira Festival“ der Würzburger ABADÁ-Capoeira Gruppe, das vom 19. bis zum 21. Juli im Friedrich-König-Gymnasium stattfand.
Teilnehmende aus Spanien, Frankreich, Luxemburg und Deutschland reisten nach Würzburg, um drei Tage lang gemeinsam die afro-brasilianische Kampfkunst Capoeira zu trainieren und die Vergabe der neuen Kordeln an die Würzburger Capoeira-Schüler*innen zu feiern. Die sportliche Leitung hatte bei diesem Event Mestrando Brucutu, ein erfahrener Capoeirista aus Spanien. In den verschiedenen Trainingsstunden und Gesprächen vermittelte er sein Wissen an die begeisterten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen. Zwischen den sportlichen Einheiten hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit sich beim gemeinsamen Essen auszutauschen. Ein Awareness- und Sani-Team sowie ein Ruheraum sorgten dafür, dass sich alle Sportler*innen während des Events wohl und sicher fühlen konnten.
Eröffnet wurde das Capoeira Festival Donnerstagabend mit einer Straßenroda in der Würzburger Innenstadt. Freitag bis Sonntag fanden zahlreiche Trainings mit verschiedenen Schwerpunkten von Musik über Technik bis Spielfluss statt. Am Samstagnachmittag fand der Höhepunkt des Events – die Verleihung der neuen Kordeln – statt. Zur Eröffnung der Feier präsentierten Capoeiristas aller Graduationen und allen Alters dem zahlreich erschienenen Publikum ihre Fähigkeiten in einer energievollen Show. Anschließend verliehen die Trainer*innen des Vereins Instrutor Naô (Naoufel Hafsa), Graduada Raposa (Annika Kreikenbohm) und Graduada Mariposa (Shrimati Teichmann) ihren Capoeira-Schüler*innen ihre neuen farbigen Kordeln. Die verschiedenen Farben der Kordeln spiegeln die Erfahrung der Capoeirstas wider. Viele Würzburger Schüler*innen zwischen 4 und 65 Jahren erhielten eine neue Kordel. Besonders freuen wir uns für die fünf Kinder und acht Erwachsenen, die dieses Jahr zum ersten Mal eine Kordel erhielten und damit offiziell in die Capoeira-Gemeinschaft aufgenommen wurden.
Abgerundet wurde das Event am Sonntag durch ein freies inklusives Schnuppertraining, das von Graduada Raposa geleitet wurde. Alle Interessierten konnten hier unabhängig von Erfahrungen und Fähigkeiten Capoeira ausprobieren und trainieren. Schritt für Schritt vermittelte Raposa die Grundelemente der Capoeira an die heterogene Gruppe. Den Abschluss bildete eine große Roda, in der Anfänger*innen und hochgraduierte Capoeiristas gemeinsam spielten. Hier zeigt sich eine Besonderheit der Capoeira: Ziel des Capoeira Spiels ist es ein dynamisches, kreatives und flüssiges Spiel zu gestalten, welches einem Dialog ähnelt. Diese Eigenschaften macht Capoeira zu einer besonders geeigneten Kampfkunst für die Inklusion – denn das Miteinander steht im Vordergrund. Die erste Vorsitzende, Annika Kreikenbohm, setzt sich seit 2021 für Inklusion in der Capoeira ein und etablierte unter anderem das inklusive Capoeira-Training für Menschen mit und ohne Behinderung im Verein.
Wir bedanken und bei allen Teilnehmenden für die positive Energie und Unterstützung, die das Event zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben. Besonders freuen wir uns über die zahlreichen Rückmeldungen der Gäste, die die angenehme und gemeinschaftliche Atmosphäre der Veranstaltung hervorhoben.
Herzlichen Glückwunsch an alle, die eine neue Kordel bekommen haben! Vielen Dank an alle Teilnehmer*innen, Gäste und Zuschauer*innen. Besonderen Dank auch an alle privaten Spender*innen und die Unterstützung von Evangelische Jugend Würzburg, Sparkasse Mainfranken, Steuerberatungsbüro Kreikenbohm Hannover, Fachbereich Sport der Stadt Würzburg, BLSV Bezirk Unterfranken, DOSB Integration durch Sport, Mönchbergschule Würzburg und dem Friedrich-König-Gymnasium Würzburg.